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"Es ist also kaum ein radikalerer Bruch mit der reinen, glühenden Lichtmaterie des Videobilds denkbar als jener, den die stoff- und lichtlose Welt des computererzeugten, synthetischen Bildes vollzieht, dieses rein FORMALE, rein ideele Bild, das sich von jedem materialen Widerstand befreit hat, da sein restlos FORMALISIERTER und KALKULIERTER , das heißt DIGITALISIERTER Produktionsprozeß ohne jede Aufzeichnungstätigkeit auskommt." (Eric Alliez)* Am Podium des zweiten Abends - Hypermediale Dramaturgien - soll der Versuch unternommen werden, eine Genealogie jener Bilder und Töne zu skizzieren, die drauf und dran sind, traditionelle audiovisuelle Dispositive wie das Kino oder das Fernsehen zu entscheidend zu verändern. Vor allem TheoretikerInnen des Kinos und der Photographie - den Medien der photochemischen Aufzeichnung, des physischen Eindrucks von Licht auf einen Trägerkörper - diagnostizieren den Neuen Bildern und Tönen einen Mangel: Den des Referenten der realen Welt, des Verlusts der Verankerung in einem traditionellen Raum der drei Dimensionen. Ausgehend von den Fragen, die im Laufe der Veranstaltung diskutiert werden, wollen wir AkteurInnen aus Theorie, elektronischer Kunstpraxis und dem explodierenden Sektor der digitalen Dienstleistungs - sprich: Multimediaindustrie - Fragen stellen: Nach den Primärattributen, die diesen neuen Formen audiovisuellen Diskurses immanent sind - sei es die vielbeschworene Interaktivität oder ihr Umgang mit Zeit und (Darstellungs)Raum - sowie jenen Modifikationen, die die Neuen Bilder und Töne an traditionellen Formen von Mediengebrauch- und Konsum vornehmen. Die Videogespräche mit Holger Friese, Marc Ries und Anna Steininger verdeutlichen, so meinen wir, ein Sprechen über die digitalen Audiovisionen, das dem Streben nach 'Medienkonvergenz' Differenzierung und die Lust am Neuen entgegenhält. *Für eine Realphänomenologie der virtuellen Bilder. In: Telenoia. Kritik der virtuellen Bilder. Wien, 1999
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