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nuoc mam dirndl'n/buam +
- HyperCycloMania von + mit TIME'S UP hanoi 04/99
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das kuenstlerInnenteam TIME´S UP erarbeitet zur Zeit in koproduktion mit
den nuoc mam dirndl´n eine installation, die die grenzbereiche zwischen
spiel, sport und humanbiologie neu auslotet.
.... you have to pedal as fast as you can, just to stay in place.
- the RED QUEEN effect -
radikal neue trainingsmethoden wurden entwickelt, basierend auf
T.H.H.Boyketts Theory of Hypercompetition um in hanoi, vietnam der
breiteren oeffentlichkeit zugefuehrt zu werden.
obwohl das spektrum zwischen ernaehrungsprogrammen ,kleidungsvorschriften,
nationalwandertagen und dem taeglichen schweisstrieb als olympische
medaillenhoffnung sehr breit gefaechert ist, koennen wir darin unsere
individuelle form der fitness nicht definiert vorfinden. wir erkennen
diese problematik und verbinden koerper und geist in der anwendung neu-
artiger situationsapparate. trainingsmethoden, die es ermoeglichen, vi-
rtuelle und reale geschwindigkeiten nicht nur zu simulieren, sondern
hyperrreal zu erleben, halten das publikum dazu an, die eigene fitness
zu ueberpruefen und spielerisch wiederzuentdecken.
realisierung:
eine verkehrsinsel auf einem kreisverkehr im stadtinneren hanois wird von
TIME´S UP + nuoc mam dirndl´n als drehscheibe des projektes genutzt.
Das hauptverkehrsmittel der vietnamesischen bevoelkerung bildet neben
mopeds vor allem eine unzahl von fahrraedern.
TIME´S UP entwickelte ein fahrradaehnliches sportgeraet, das
´GetGoingCycle´ dieses zeichnet sich durch eine bewegung in 360 Grad
um die eigene achse aus, die dem benutzer eine komplette paneramoskopie
ermoeglicht. unterstuetzt wird diese delineare bewegung auch von der
nutzung eines soundsystems [ wenn moeglich des der vorhandenen
stadtlautsprecher, die, mit einer erweiterten steuerung ausgeruestet,
toene aus der umgebung, gekoppelt mit samples von anfeuerungsrufen,
autorenngeraeuschen u.ae. den pedalierenden auf seiner reise um die
eigene achse begleiten.
tondokumentation .ra 745kb 06.02 mono
Theory of Hypercompetition or Biomechanics , Sport and The Revolution
Der Hyperwettkampf, das biologische Formel 1 Rennen der Evolution, bei
dem die Geschwindigkeit nicht einen einzigen Moment nachlassen darf,
weil der Gegner sonst nach vorne brescht, Relativität in ihrer
elementarsten Form: Es kommt nämlich überhaupt nicht darauf an, wie
gut man ist. Hauptsache man ist schneller als der Hintermann. Lauf, so
schnell du kannst, nur dann behältst du deinen Rang.
Der Evolutionsdruck hat beim Pfau zur äusserst unpraktischen
Überentwicklung des Gefieders geführt, beim amerikanischen
Football-Spieler zur klobigen Auspolsterung. Nur so ist vermutlich die
halsbrecherische Geschwindigkeitskultur des späten 20. Jahrhunderts
überhaupt zu überstehen. Wer im Spekulationsspiel der Börse nicht
mithalten kann oder auf der Börse abstürzt, kann ebensogut als
hartleibiger öffentlicher Bediensteter nach Berlin gehen oder in der
Kalahariwüste Subsistenzwirtschaft betreiben. Die Erziehung
allmächtiger Megamogule nahm ihren Anfang mit den Machtspielchen in
Umkleidekabinen der Schülerliga: zimperliche Intellektuelle haben sich
früher ob solchen Machogehabes lustig gemacht. Heute kriechen sie
herum und basteln an ihren Websites oder verkünden unentwegt den nahen
Tod eines angeblich überalterten Kapitalismus. Ist die Antwort
wirklich, mit 33 zum Klinkenputzer zu werden, nachdem man auch noch aus
dem siebzehnten McJob, vor dem uns schon unsere Eltern gewarnt haben,
rausgeflogen ist? Oder das tumbe Sitzfleisch weiter zu kultivieren,
mit dem man sich schon durchs Grundstudium bis in irgendein
klimatisiertes Büro gesessen hat, wo genau jener BWL-Kotzbrocken dich
herumkommandiert, den du schon an der Uni nicht ausstehen konntest.
Nein, den Weg der Erleuchtung weist nicht der dickbäuchige
Meditationsguru, der innerhalb von 24 Stunden heiratet, Kinder zeugt
und dann in eine kleinbürgerliche Trance verfällt, von der Ehefrau bis
ans Ende seiner Tage umsorgt. Bloß kein gnostischer Kampf! Wir
brauchen Mittel und Wege, Sport auch für den gewöhnlichen Sterblichen
jenseits allen brutalen, machistischen Gehabes wieder zugänglich zu
machen. Es geht ums Ganze: eine existenzielle Biomechanik muß für alle
und jeden wiederentdeckt werden, Wahrnehmung und
Hand-Auge-Koordination auch in anderen Anwendungen als Kugelschreiber,
Sensortaste oder Tetris. Steuerungen aufdecken, entdecken und dem
allgemeinen Gebrauch zuführen.
[ TIM BOYKETT / TIME´S UP ] -> TIME´S UP
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beweggruende + revue + in vorbereitung die bewegten dirndln/buam +
-> e-post
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