start + revue +
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nuoc mam dirndl'n/buam +
- BUNKER peepen graz 11/97
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plan bilder
die dreckige seite der mur ist prädestiniert für düstere, aufgelassene
bunkerbauten, die - in den städten, in denen sie es tatsächlich gibt -
hauptsächlich von bands als probe-refugien benutzt werden - es gibt diese
bunker in graz tatsächlich nicht, aber wir stellen īmal in den raum, dass
die murvorstadt prädestiniert ist für versteckte, verwinkelte, kleine +
grosse, grindige+cleane keller, dachböden, garagen, hütten usw., in denen
sich sich so diverse potentielle musiker/innengrössen+kleinen tummeln.
diesen verdacht wollen wir erhärten: es soll also an einem abend ein
konzert stattfinden, mit wechselnden akteuren + wechselnden orten, eben
vor ort, in diesen bunkern, mit der jeweiligen besatzung.
die zusammenstellung des musikalischen programms orientiert sich an der
sozio-kulturellen struktur des viertels:
jugendliche rockbands, gesangsvereine, mönchische +/oder kollektive sound-
bastler/innen, türkische, slowenische, kroatische kapellen, sonstige
volkstümliche, vielleicht gibtīs ein pensionist/inn/en- oder lehre/innen-
streichquartett, und was es sonst noch gibt.
der verlauf des abende ist linear, dh. das angemeldete publikum wird
geschlossen von einem bunker zum nächsten geführt, wo die jeweiligen
interpreten nicht etwa proben, sondern konzertmässig 1-2nummern + evtl.
zugabe zum besten geben.
um die begehung/begegnung tatsächlich oder pseudo zu verdichten und auf
gegenseitige tuchfühlung zu gehen, werden die faktoren authentizität,
intimität, interaktivität, enge zb.mit folgenden simplen handlungs-
anweisungen an die akteure untermalt:
der/die musiker/innen treten in konzert-mässigem outfit+posen/bzw.
sonstigen performanzen auf / das publikum erhält ebenfalls anweisungen
zu posieren, zb.:unterhaltungs/konversationsverbot während den konzerten,
anfeuerungsgebot / der/die musiker/innen stellen sich vor den jeweiligen
konzerten persönlich vor, erzählen eine/ihre geschichte / jedes publikums-
individuum überrreicht jeder kapelle sein persönliches geschenk /jede
kapelle reicht dem publikum einen speziellen/persönlichen drink+snack /
bei jeder combo liegt ein gästebuch auf - eng wird es sowieso - usw.
bunker peepen war eine prozessionsartige nächtliche konzertreise durch
die verschiedenen bunker+proberäumlichkeiten verschiedener in gries+lend
beheimateter musikerInnen/bands/kapellen - gries + lend sind in graz am
ehesten die bezirke, die man in den grossen städten der welt als multi-
kulti bezeichnet - was sich am lendplatz, griesplatz und in der griesgasse
auch tatsächlich manifestiert - das war für die NUOC MAM BUAM anlass,
BUNKER PEEPEN verstärkt mit "importierten" elementen vietnamesicher
(strassen)kultur zu überlagern:
die wege zwischen den "bunkern" wurden in anlehnung an das "quirlige,
anarchisch-laut-bunte" strassenleben vietnams "gestaltet":
über eine tragbare tonanlage und megaphon, die den vietnamesichen
strassenmusikern abgeschaut war, wurde das durch die strassen ziehende
publikum mit vietnamesischer musik unterhalten, erhielt die publikums-
anweisungen und infos über die diversen bunkerbesatzungen - den tross
begleitete eine mobile (vietnamesische) küche, der jahreszeit angepasst
mit würstīln und glühwein, sowie ein einkauswagen mit geschenken für die
kapellen - was in summe "natürlich" die aufmerksamkeit der exekutive auf
uns lenkte - der letzte programmpunkt von BUNKER PEEPN war die intonation
der saigoner hymne "saigon oi" durch den "künstlerInnen-chor" BURNING;
die mitgliederInnen von BURNING trugen die baseball-kappen der saigoner
cyclo-fahrer (alle mit calvin klein- aufdruck), die die NUOC MAM BUAM
aus saigon mitgebracht hatten.
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beweggruende + revue + in vorbereitung die bewegten dirndln/buam +
-> e-post
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