Referenztexte

*1 (…) Vielleicht ist es eines der wichtigsten Merkmale des Rhizoms, viele Eingänge zu haben (…)

aus „Rhizom”, Gilles Deleuze u. Félix Guattari

*2 (…) ein kugelförmiges Gebilde, das sich in alle Richtungen ausbreitet – stirbt auf einer Seite eine Teil ab, entstehen an anderer Stelle neue Wucherungen (…)

*3 (…) „Ob er nun empfangen wird oder vorübergeht: taucht er nicht einzig dort auf, wo ihm ein Platz offen, ein Weg freigehalten wird? Und zwar genau dort, wo er nicht bei sich, nicht am eigenen Ort weilt noch den eigenen Weg einschlägt? Läge nicht etwa in solcher „Uneigentlichkeit” des Zu-Gast-Seins ein vergessener Ausweg? (…)

(aus Hans-Dieter Bahr, „X-oder die Sprache des Gastes”)


*4 (…) ein Bau ist in all seinen Funktionen rhizomorph: als Wohnung, Vorratslager, Ran-giergelände, Versteck und Ruine. (…)

aus „Rhizom”, Gilles Deleuze u. Félix Guattari

*5 (…) Wellen, die ineinander laufen, sich durchdringen, auslaufen… Denkstrukturen offenlegen… Darstellung eines umherschweifenden Bewußtseins… Entwicklungsstufen zeigen… intermediale Verbindungen herstellen… ein offenes Bezugssystem generieren, das in Übergriffen, Querverbindungen Transparenz und Spiel mit der Differenz bietet… ein korrespondierendes Geflecht, das offene Türen für seine BesucherInnen hat – ihnen die Möglichkeit bietet, Teil einer neuen Geschichte zu werden (…)



Hotel Rhizom

Ein Kunsthotel für Graz


… ein Haus *1 mit mindestens 7 seperat zugänglichen Zimmern und zusätzlichen Räumen    für Foyer/Rezeption, Bar, Küche, Büro und Frühstücksraum wird als Hotel adaptiert    (bevorzugte Stadt- gebiete Graz, Bezirk Jakomini oder Gries)

… bewohnbare Kunsträume, die alle Aspekte des Wohnens und des Gastseins berühren    und umfassende künstlerische Interventionen in den unterschiedlichsten Medien    beinhalten sollen

… ein sich kontinuierlich erweiterndes transkontinentales Kunst-und Kulturgeflecht, das in    der lebendigen Struktur eines Hotels neue Geschichten und Verbindungen hervorbringen    sollen*2

… ein Kommunikationsraum, in dem auf sehr persönliche und interaktive Weise auf vielen
   Wahrnehmungsebenen Kunst vermittelt werden kann

… die Thematisierung der eigenen Geschichte (seit 1988), die nicht retrospektiv erstarren,    sondern als offenes, korrespondierendes Geflecht zwischen Vergangenheit, Gegenwart    und imaginierter Zukunft pendeln soll

… eine Infrastruktur, die als „Kunst-Hotel“ weitergeführt werden soll
(Mindestperspektive 10 jahre)


Vorgeschichte(n)

Das Projekt bezieht sich strukurell und inhaltlich auf die „living-culture-projects“ („diffusion (chem.)” Amsterdam *3 und „Brutstätte“_Graz *4), wo Räume gleichzeitig oder in zeitlicher Folge als Arbeits- Wohn- Konzert- und Galerieräume genutzt und als bewohnbare Installationen adaptiert wurden. Es knüpft auch an den Versuch an, die eigene Geschichte*5 als offenes Bezugssystem zu bearbeiten und in ständig neuen Verbindungen neue Realitäten zu schaffen. Zwei Reisende, die im Rahmen des „Real Road Movie“_01 (eine Echtzeitgeschichte) in der Jakoministraße auf der Suche nach dem „Hotel Rhizom“ unterwegs waren, gaben schließlich die Initialzündung für das Projekt.



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