picture earphones klammer gruendler

Headscapes 2.0

Konzert für elektroakustisches Duo und 100 Kopfhöhrer.
Seppo Gruendler: Extended-Guitar, Elektronik, Gadgets
Josef Klammer: EDV-Schlagzeug und Sensoren

sound: excerpt konzert treibhaus innsbruck juni 2002 128 kb-mp3 2,5mb, flac 13mb

head

Im Raum zwischen den Ohren spielt sich das Kopfhörerkonzert ab, im Kopf, davor, dahinter, drunter und drüber. In den früheren Versionen wurde das Hängen am Strang, die isolierte Kommune, das selbe versus das gleiche Hören thematisiert. Jetzt steht der Raum als Aufführungsarameter im Mittelpunkt des Interesses. Die Kopfhörer ermöglichen eine direkte Gestaltung des akustischen Eindrucks. Die akustischen Eigenschaften des Aufführungsraums werden ausgemessen und stehen gemeinsam mit einer Bibliothek an virtuellen und realen (vermessenen) Orten zur Verfügung. In diesen Räumen werden die Klänge in Echtzeit bewegt und positioniert. Neben elektroakustischen Klangerzeugern werden akustische Ereignisse via Tonabnehmern, Kontaktmikrofonen etc. eingebunden. Musikalische Basis bildet die Improvisation und die freie Verfügbarkeit aller Aufführungsparameter.

Geschichte der Kopfhörerkonzerte

Kopfhörerkonzert im MAK

Im Trockenraum 1.0 – 2.5

Im Jahr 1987 gaben Klammer/Gründler das erste österreichische Konzert für 100 Kopfhörer und elektronische Instrumente. Als eine der ersten Improvisateure, die auch rein elektronisch spielten, nutzten sie die Möglichkeit auf akustisch, luftbewegende Klangerzeuger zu verzichten und spielten mittels Midi-Equipment (Midi-Gitrarre, Drum-Pads, Sampler und div. Effektgeräte) direkt in die damals eigens dafür gebaute Kopfhöreranlage (z.B. bei den Konzerten im Kulturhaus Graz und bei der langen Nacht der Musik im Technischen Museum Wien).

Kopfhörerkonzert MUWA Live

Weiterentwickelt wurde das Kopfhörerkonzert für eine Konzertreihe 1999 (z.B. Schlachthof Wels, Echoraum Wien). Die besondere Situation von 100 ZuhörerInnen unter 100 Kopfhörern wurde thematisiert, nicht rein elektronische Klangerzeuger kamen hinzu. Alle hören das Gleiche, aber auch das Selbe, oder alle das Selbe, aber auch das Gleiche?

Klammer und Gruendler im MUWA

Für die Aufführungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe MAK NITE und im Museum der Wahrnehmung in Graz wurde ein gänzlich neues Stück erarbeitet. Es wurde die technische Entwicklung im Bereich Kopfhörer/Binaurales Hören der letzten Jahre einbezogen, durch entsprechende Filter kann die für Kopfhörer typische „Im-Kopf-Lokalisation“ aufgehoben werden. Die Anlage wurde mit geschlossenen Kopfhörern ausgestattet. Der Aufführungsort im MAK wurde vermessen und akustisch nachgebildet; Klänge können beliebig positioniert werden. Die Parameter Raum, Ferne und Nähe stehen somit den beiden Musikern zur Verfügung. Musikalisch bleibt die strukturierte Improvisation Hauptbestandteil ihrer akustischen Arbeit. Rein elektronische Klangerzeuger treten jedoch in den Hintergrund, (Kontakt)Mikrofone und Tonabnehmer bringen Klänge nach deren Verarbeitung direkt zu den Ohren des Publikums. Die Auflösung akustischer und musikalischer Parameter übertrifft dadurch bei weitem das in herkömmlichen Konzertsituationen Darstellbare.

Headscapes 1.0, 2.0

Kopfhoererkonzert Muwa Aufbau

Die nächste Weiterentwicklung erfolgt für eine Tournee im Frühjahr 2003, vermehrt wurden akustische Klangerzeuger einbezogen und die Qualität der Echzeitbewegungen wurde gesteigert. Die möglichkeit verschiedene Räume zu überblenden und im Konzert zu manipulieren wurde implementiert. Von akustisch besonders interessanten Orten kann eine Klangbibliothek (Impulsantworten) angelegt werden, die in den Konzerten verwendet wird und via Downloads der elektroakustischen Community zur Verfügung steht

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