Referenztext


(…) „Der Raum des Wartens. Das Geöffnete ist Zeit: um das Ding sich darstellen, um seine Gesichter sich entfalten zu lassen.” (…)
(Hélène Cixous)

(…) Stimme zuerst draussen quaqua überallher dann in mir wenn es aufhöhrt zu keuchen erzähl mir zum letzten Mal Invokation (…)
(Samuel Beckett, Wie es ist)

*(…) wie es war ich zitiere vor Pim mit Pim nach Pim wie es ist drei Teile ich sage es wie ich es höre
(Samuel Beckett, Wie es ist)


vor pim_nach bim*/

ein Literaturprojekts

… eine neue Form der Vermittlung von Literatur (Lyrik) über die im Stadtgebiet Graz verteilten und bei diversen Haltestellen positionierten Lautsprecher der GVB

Über die an allen strategischen GVB-Haltestellen installierten Lautsprecher werden Gedichte oder auch kurze Prosa von verschiedenen SchriftstellerInnen (z.B. auch vom Grazer Stadtschreiber) live und vom Datenträger rezitiert. Dabei ist wichtig, einen zeitlichen Rhythmus festzulegen, der die Texte nicht als Störung (also nicht durchgehend), sondern als willkommene Abwechslung und leichte Irritation erfahrbar macht. Demnach soll auch die Lautstärke gewählt werden. Es geht hier nicht darum, Skandale zu inszenieren, sondern die Annäherung an zeitgenössische Texte möglich zu machen. Das kann mit folgendem Bild beschrieben werden: Man/frau steht abends an einer Haltestelle und wartet. Die Straßenbahn kommt erst in 10 Minuten. Die Zeit des Wartens vergeht langsam. Plötzlich werden einem Gedichte über die GVB-Lautsprecher zugeflüstert. Die Straßenbahn kommt. Man kann sich jetzt entscheiden, in die Straßenbahn zu steigen oder dem Text weiter zu folgen.
Auf einem Computer werden die Texte in einer Schleife organisiert und zeitlich programmiert. Zu den festgelegten Zeiten startet die Textansage. Regelmäßige Livelesungen von der GVB-Leitstelle aus, sollen die Vermittlung noch unmittelbarer gestalten. Der zentraler Vorleseraum könnte sich im Rondeau/ GVB-Leitstelle befinden, von wo auch schon mit freundlicher Unterstützung der GVB die Atemgeräusche als Klangwolke über den Jakominiplatz gelegt wurden. („zu atmen“, 1999)