RHIZOM
geöffnet! räume & geschichte(n),
phase4/02
Jakoministraße 9 & 16
steirischer herbst 2002
"Das was man als innen bezeichnet,
beginnt innerhalb mir, ist meine befindlichkeit,
mein denken, ganz einfach alles was mit mir, in mir, zu tun hat.
Wäre ich, nur ich in mir, so wäre ich eines in allem und
alles aus mir, das heisst,
ich wäre die welt, sowie die welt und ich in eins zusammenfallen
würden.
Das, was man als außen bezeichnet, beginnt an mir, an meiner
Hülle, an dem was mich umgibt, ganz nah. Mein äußeres
des körpers, die haut, das haar auf ihr, ist grenze oder verbindungssensorium,
nicht niemandsland! Ein solches gibt es nicht.
Das außen ist anders oder zumindest ähnlichen bedingungen
unterworfen wie das innen, bis hin zu seinem sensorium.
Verkehr von innen mit außen, oder besser, von innen mit innen
am rande, durchdringt und überträgt sich im zwischen.
Wie weit das sich zieht, ist, so denke ich, von wesen zu wesen verschieden
- ist aber kein niemandsland. Ein solches gibt es nicht.
Nun frage ich mich, wo ist die grenze?"
Gue Schmidt, Wien 2002
Das Austellungsprojekt GrenzLeben, das an 2 unterschiedlichen
Orten (in einem Dorf am Rande von Wien und im Übergangsbereich
von der Stadt Graz zur "Vorstadt) sattfinden wird, nähert
sich dem Begriff Grenzevon verschiedenen Seiten auf
unterschiedlichen Ebenen.
Grenze wird als territoriale Definition im historischen Kontext
berührt, als ein Bezugspunkt, der Beziehungen von Menschen
zu einem bestimmten Territorium (Heimat) regelt. Geschichte in Relation
zu subjektiver Erinnerung/ Wahrnehmung gesetzt, vor dem Hintergrund
einer Globalisierungsbewegung, die öffnet, indem sie simultan
schließt.
Die Praxis populistischer Politik, zum Zweck der nationalen Identitätsstiftung,
strategische Grenzziehungen quer durch die Gesellschaft (Abgrenzung
von Flüchtlingen, Minderheiten) vorzunehmen und Personen-Gruppen
auszuschließen, rückt den Begriff Grenze ins gesellschaftliche
Zentrum.
Intrapersonell verweist GrenzLeben auf Diffusionszustände,
Überschreitungen auf Existenzbewegung, die sich der
Grenze KunstzuLeben und LebeninderKunst nähert.
1- Kunstbasis DIE HALLE, Hauptstrasse 93, A-2384 Breitenfurt, Niederösterreich
4.Oktober - 15. Oktober 2002
Eröffnung: Donnerstag, 3. Oktober 2002
2- RHIZOM, Jakoministrasse 9, A-8010 Graz, Steiermark
27. Oktober - 16. November 2002
Eröffnung: Samstag, 26. Oktober 2002
LISTE DER TEILNEHMENDEN KÜNSTLER/INNEN:
1. Anton Cierny (SK)
2. Eva Choung-Fux (A)
3. Roza El-Hassan (H)
4. Leo Hainzl (A)
5. Tomas Hlavina (CZ)
6. Paola Korosec (SLO)
7. Antal Lakner (H)
8. Mirko Maric (BiH)
9. Ilona Nemeth (SK)
10. Bostjan Perovsek (SLO)
11. RHIZOM (Angelika Thon, Christian Bachler, Leo Kreisel-Strauß,
Heinz Schubert) (A)
12. Stepanka Simlova (CZ)
13. Gue Schmidt (A)
Kurator: Gue Schmidt
Die Ausstellung wird durch einen 2-sprachigen Katalog
(d/engl.) dokumentiert.
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