Referenztexte

(…) ein offenes Bezugssystem generieren, das in Übergriffen, Querverbindungen, Trans-parenz und Spiel mit der Differenz bietet… ein korrespondierendes Geflecht, das offene Türen für seine BesucherInnen hat – ihnen die Möglichkeit bietet, Teil einer neuen Geschichte zu werden. (…)


(…) Die Annäherung erlaubt, den Raum des/der Anderen zu öffnen. Wir müssen die Annäherung, die das Andere/die Anderen lebend an ihren Plätzen läßt, retten. (…)
(Héléne Cicous)


(…) Michel Foucault antwortete auf die Frage, was für ihn ein Buch sei: eine Werkzeug-kiste.(…)
aus „Rhizom”, Gilles Deleuze u. Félix Guattari


(…) Es geht darum, Unbe-wußtes zu produzieren und mit ihm neue Aussagen, andere Wünsche: das Rhizom ist gerade diese Produktion des Unbewußten. (…)

aus „Rhizom”, Gilles Deleuze u. Félix Guattari




geöffnet!
räume & geschichte(n)_Jakoministraße (2001-2004)
Gesamtprojektübersicht


0pened! rooms & (hi)stories_jackson street, lower center
Rhizom, Jakoministraße 9, 16 (Parterre), 32

geöffnet! ist ein ortsspezifisches Kunstprojekt, das die zunehmende Zahl an leerstehenden Geschäftslokalen (dzt.13) in der Jakoministraße thematisiert. – In dem seit 2000 laufenden Projekt werden in Kooperation mit lokalen Immobilienfirmen und Hausbesitzern kontinuierlich Räume geöffnet (Nr.15,16, 9, 32), um sie interimistisch, bis ein Mieter gefunden wurde, in Kunst- und Kommunikationsräume zu verwandeln.

Ständige als work in progress angelegte Installationen: (seit 2001)
Fotoinstallation von Mirko Maric (BiH/A)
Fotodokumentation „raum mental“– Installationen im Schaufenster Jakoministraße Nr. 9 Videodokumentationen über Interventionen und Aktionen in der Jakoministraße
Installation von Kartell Graz

Jakoministraße Nr. 9:
Ständige als work in progress angelegte Installationen:

raum mental (seit Oktober 2001)
mixed media-Installationen im 2Wochenrythmus
Der Schauraum Nr.9 wird zum "Nachdenken im Raum" genutzt, wo zwischen künstlerischer Idee und Realisierung die Zeitspanne zu Gunsten einer unmittelbaren Intervention auf eine Woche verkürzt wird. (Künstlerische und kulturpolitische Interventionen von GastkünstlerInnen und den KünstlerInnen von Rhizom)

0.00-24.00 Uhr
Jakoministraße Nr. 9 (Schaufenster) u. Videofenster Nr.16 (Parterre)
Jeden 2ten Freitag, 19.00 Uhr, opening in Anwesenheit der jeweiligen KünstlerInnen

Öffnungszeiten:
Di. u. Fr. von 16.00 bis 19.00 Uhr

reception desk_rhizom
Das Geschäftslokal Jakoministraße 9 fungiert als Ideenbörse und soll eine vielschichtige informelle Plattform schaffen, die das kreative und soziale Potential vor Ort aktivieren kann. In Form von mailings, Foto- und Videoinstallationen, Aktionen und Interventionen auf der Straße wird versucht, Kommunikation herzustellen.

Videoprogramme (im Wechsel)
Videoarbeiten zur „Jakoministraße“ im Rahmen der Lehrveranstaltung „Video-History“ an der Abteilung für Zeitgeschichte Universität Graz (WS 98/99)

Gruppe 1
„Weg vom Abstellgleis“
Sophia Kaiserseder, Klaus Molidor, Bernd Scneeweiss, Franz Unger

Gruppe 2
„In Between“
Beidernikl Gerd, Kühberger Leopold, Regenpurger Elvira

Gruppe 3
„A Gulasch und a Seidl Bier“
Hafner Georg, Knaus Sabine, Renner Roland, Schober Antonia

Gruppe 4
„Music in progress“
Drumbl Franziska, Sawoff Sonia, Schlagenhaufen Thomas, Wanek Gudrun


Videodokumentationen

I
.Jackson Real Roadmovie. Die Wirklichkeit zum Film. 03_2001
Helga Glattfelder-Knöbl, Mirco Maric, Ralf Thon

II.nightwriter. lebend text 03_2001
Leo Kreisel-Strauss

III.geöffnet!_phase2 10_2001
Leo Kreisel-Strauss

IV. da, zwischen und 04_2002
Rajiv Joshi und Hannelore Maric


räume & geschichte(n)_plateaus update April 2002

(aus diesen wird Raum- , Budget- und Resourcenabhängig für den jeweiligen Projektzeitraum ausgewählt)*

„urban heat“
(Aktionen, Performances, Interventionen, Straßenfest)
Die im fünf Minuten Rhythmus durch die Jakoministraße geführten Straßen-bahnen werden als akustische und (öffentlichen) Raum bestimmende Dominante thematisiert. In einer Aktion, die auf einer Rhythmusunterbrechung basiert (Jakoministraße gesperrt! – Straße geöffnet!) wird in den Schienensträngen vom Jakominiplatz bis Anfang Hötzendorfstraße Brandpaste durchgehend angebracht, die nach ihrer Entzündung die Verkehrslinien nachzeichnet. Im Anschluß an diese Aktion wird die gesamte Jakoministraße für die Dauer von 5 Stunden in eine Szenerie verwandelt, in der alle Innenräume nach außen gestülpt werden und der Raum von den Bewohnern eingenommen wird. (Der Koch vom Japanischen Lokal bedient seine Gäste auf der Straße, begleitet von Japanischen Musikern, schräg gegenüber das chinesische Ensemble vom Hong Kong; die afrikanischen Betreiber des Geschäftes, Jakoministraße 15 geben eine Haarperformance; vor dem Kebabhaus gibt es einen Bauchtanz von einem marokkanischer Tänzer, ein Bläserensemble zieht vorbei. u.a.m.) Diese Aktion soll eine Perspektive für die Jakoministraße als "Straße der Kulturen" öffnen.

hotel rhizom (hotel de ville)
The one room hotel („Kunstschlaf mit transkontinentalem Frühstück“)
Die Hotel-Idee bezieht sich strukurell und inhaltlich auf die "living-culture-projects" "diffusion (chem.)” Amsterdam und „Brutstätte“- Graz, wo Räume gleichzeitig oder in zeitlicher Folge als Arbeits- Wohn- Konzert- und Galerieräume genutzt und als bewohnbare Installationen adaptiert wurden. Es stellt die Realisierung eines Modellraumes dar, wie er in einer erweiterten Form in einem eigenen „hotel rhizom“(Frühstückspension mit 10 Zimmern) umgesetzt werden soll.
Ein Geschäftlokal soll als one room hotel adaptiert werden, in dem die Möglichkeit besteht, eine Nacht zu verbringen (mit Frühstücks-service über die Straße). In dieser bewohnbaren Installation sollen alle Aspekte eines rhizomatischen Gesamtkunstwerkes zum tragen kommen und ein Testfall für eine intime Art der Kunstwahrnemung geschaffen werden.

wärmekörper
Vor einem anderen Geschäft soll eine Infrarotkamera das Geschehen auf der Straße unter Tags temperaturmäßig erfassen. Die Temperaturverhältnisse und die Rhythmik der sich bewegenden Körper und Objekte werden in der Nacht mittels eines Datenprojektors in einem Schaufenster übertragen.

The public music box– los mariachis (live!)
Ein Geschäftslokal wird als Musikbox definiert, wo Passanten nach Einwurf einer Spende die Liveband aktivieren können. Die Band spielt für den speziellen Gast ein spezielles Programm, das sich dieser aus der angeschlagenen Menükarte auswählen kann. Die Höhe der Spende bestimmt die Spieldauer.

Ideen-Shop (frei nach E. Caramelle)
Eines der kleineren Geschäftslokale wird als Ideenbörse (Ideen zu tauschen!) fungieren und soll auch als Anlaufstelle dienen, Ideen zu publizieren. Fixe Öffnungszeiten mit wechselnden Personen, die ihre speziellen Ideen (von der Championzucht im Keller zum Skulpturenpark am Dach) anbieten.
Unter dem Motto "Ideen für die Jakoministraße" werden Bezirkspolitiker und Bewohner ihre Visionen für die Straße aufeinandertreffen lassen. Ein "post-it" Installation soll den fortlaufenden Prozess dokumentieren.

private space – public gallery
Ein Raum wird als Galerieraum adaptiert, wo Fotos von Privat-personen gesammelt und präsentiert werden. Die Fotos sollen einen rein subjektiven Einblick in eine verdeckte unzugängliche Struktur hinter den Fassaden (der Jakoministraße) bieten – Innenansichten, die das Wohnen und Leben auch in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten zeigt.
Die Fotos werden in der Galerie vorbeigebracht, wo sie in der Chronologie ihres Eintreffens montiert werden. Ein Selektion der Fotos findet nicht statt, sie zeigen "subjektiv-das Beste und das Schlechteste".

Transiträume
…Ein öffentlicher Abreaktionsraum (public punching ball), in dem eine Installation von Sandsäcken und Punchingbällen zum Aggressionsabbau einläd.
…Jackson Street Games (ein Fußballspiel das von A nach B auf ein Tor und einen Punkt gespielt wird, z.B. von Schwarzenegger-Stadium zum Jakominiplatz)

rhizom extended versions
Ein Geschäftslokal ist als Dokumentationsraum vorgesehen, in dem versucht wird, sich der Rhizom-Geschichte auf verschiedenen Ebenen zu nähern, sie einer Öffentlichkeit in einem gewöhnlichen Geschäftsambiente näher zu bringen und sie unter anderen Kommunikationsbedingungen zu vermitteln.
Ein Buch-Objekt als mobiles und erweiterbares Kommunikationsmittel soll die unterschiedlichen rhizomatischen Zugänge veranschaulichen. Auf der Rhizom-homepage wird eine virtuelle Plattform eingerichtet, die Möglichkeit für Besucher bieten soll im w.w.w. den vorhandenen Linien und Geschichten neue hinzuzufügen (rhizom extended versions).

Jackson Street Radio auf 92,6 radio helsinki
Während des jeweiligen Projektzeitraumes ist an die Einrichtung eines temporären mobilen Studios in der Jakoministraße gedacht, von wo aus Livesendungen von und über die Straße/ die Projekte erfolgen sollen (über Funkstrecke), wobei über eine Radio-Installation am Jakominiplatz wieder empfangen werden kann.

"art burns"_Lichtinstallation (2004)
a.) Ein Lichtkonzept für die Jakoministraße, dass einerseits Architektur hervorhebt, sich im Parterrebereich von anderen Normbeleuchtungen abhebt (Farbräume schafft) und oberhalb der Oberleitungen die künstlerische Lufthoheit definiert (Beispiel: Turin)
b.) Licht und Lautinstallationen sollen auch die leerstehenden Räume und Lokale optisch und akustisch als zusammenhängende Struktur wahrnehmbar machen.




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