Interviews mit UserInnen der Software Pd, eine grafische Echtzeitprogrammierungsumgebung für Audio, Video und Grafik, bilden das Ausgangsmaterial dieser Installation. Die Interviews umreissen u.a. Arbeitsbedingungen, Motivation und Kommunikationsverhalten innerhalb der Pd-Community und zeichnen somit ein facettenreiches Bild von Pd als kulturellem Phänomen bzw. als zeitgenössischer Musizier/Kunstpraxis. Die Interviews wurden, mit dem aus der Soziologie entlehnten Verfahren der "Offenen Codierung" in Audio-Fragmente zerlegt, codiert und mit Pd-Werkzeugen/Patches bearbeitet.

Die entstandenen Samples sind auf einer Matrix mit 15 Bodenplatten, ihrem Code entsprechend, verteilt. Die BesucherInnen haben, je nachdem auf welcher Bodenplatte im Installationsraum sie sich befinden, Zugriff auf Samples eines bestimmten Themenkomplex/Codes. - Was, wann und wo im Installationsraum zu hören ist, bestimmen die BesucherInnen durch ihre Position im Installationsraum. - Eine Slideshow mit Interview-Statements ergänzt das Hörbare um eine textliche/inhaltliche Ebene.

In einem nächsten Schritt wird die Installationsbibliothek der bearbeiteten Samples von, über die ganze Welt verstreuten Pd-UserInnen ergänzt. Die Bereitstellung der Original-Samples und die Übergabe der modifizierten Samples geschieht über das Netz. Die grossteils auf Pd-Listen stattfindende Kommunikationsstruktur der Members und damit auch der Ort für Problemlösungen zu Pd-Themen wird auch zur Generierung, der später in der Installation hörbaren Samples, benutzt.

Community-Strategien/Konzepte zu meist technischen Problemlösungen werden in einen Kunstkontext portiert. Die Klanginstallationsinfrastruktur wird, mit aus dem Kollektiv der Pd-UserInnen generierten Micro-Kompositionen, genutzt. Ein Patchwork aus vielen verschiedenen künstlerischen Zugängen und Arbeitsweisen soll sich in der Installation konzentrieren.

Opening: 27.9.2004 Pd-convention in Graz/Austria.

Pd - open source, patches and communities
Installation

The source-audio-samples of this installation are fragments of interviews, that I've made with Pd-users. The focus of attention of these interviews were: the working conditions, the motivation/cooperation and communication of the Pd-community. The interviews were fragmentised and audio-coded with the sociological "open coding"-method. Finally I got 15 different top-level codes.

There is a matrix with 15 fields in the installation space. The visitors decide with the way/fields they choose through the installation, which audio-samples will be heard. - A slideshow shows text-statements from the different topics of the interviews.

In a next step, the installation-library is filled with samples from Pd-users. The original interview-fragments are accessible on a page and the transfer of the manipulated samples happens with the internet. The Pd-member communication structure and the place for finding Pd problem solutions is used for generating the samples.

Community structures/concepts for technical problem solutions are imported in an art context. The installation-infrastructure is filled with micro-compositions from members of the Pd-community. A collective composition, a patchwork of many artistic ways to work with Pd is concentrated in this installation.