Böse Masken
Ein Versuch des Zusammenführens
von Musik und Sprache.
Fränk Zimmer, Musik
Bernhard Scheucher, Worte
Böse Masken ist der Versuch, Musik und Sprache mit künstlerischen Mitteln zusammenzuführen. Einerseits bildet Bernhard Scheuchers Lyrik den einen Pol als sprachliches Ausgangsmaterial, das strukturbildende Funktionen gegenüber der ("gegenpolischen") musikalischen Ebene einnimmt. Andererseits strukturiert die musikalische Ebene das sprachliche Material neu. Es wird versucht, eine Situation zu schaffen, in der beide Ebenen einander gleichberechtigt gegenübertreten. Zu bemerken ist, daß das vorhandene Sprachmaterial Kontextverschiebungen erfährt, die dieses jedoch nicht auf ein Arrangieren von Lauten und Lautverbindungen reduzieren. Das heißt, daß der semantische Inhalt um konnotative Bedeutungen angereichert wird, jedoch weiterhin (auditiv) verständlich bleibt. Auf der Klangebene verschmelzen Form, Struktur- und Klangvorstellungen aus den Bereichen der neuen E-Musik, der elektronischen Pop-Musik, der Rock-Musik und des Hörspiels. Beiden Ebenen ist die Variable Zeit gemeinsam. Somit versteht sich Böse Masken auch als ein Zusammenführen und Organisieren von Sprachfragmenten und musikalischen Elementen in einem zeitlichen Kontinuum.
Fränk Zimmer und Bernhard Scheucher, 1999