Das Taj Mahal
Prinz Khurruam, der
Enkel des Großmoguls Akhbar, war gerade 15 Jahre alt, als er auf
dem Basar die schöne Hofjungfer Arjumand Banu traf. Es war Liebe auf den ersten
Blick. Bis 1632 bekam dieses Paar 13 Kinder, doch bei der Geburt
des 14. Stammhalters verstarb Arjumand Banu. Nach zweijähriger
Trauer nahm der gebrochene Witwer den Bau eines Grabmals in Angriff, wie es die
Welt noch nicht gesehen hatte: das Taj Mahal.
Acht Paradiese kennt der Islam und im Taj Mahal umgeben acht Räume
das achteckige Hauptgemach.
Das Bauwerk zog von
Anfang an Pilger in seinen Bann. Für viele war das es ein Heiligtum, weil
Frauen, die im Kindbett sterben, dem islamischen Glauben zufolge höchste
Achtung verdienen. Das Taj Mahal ist aber auch ein technisches
Wunder, denn allein in seiner Kuppel sind 12.000 Tonnen weißen Marmors verbaut.
Nur anderthalb Kilometer flussaufwärts vom Taj Mahal entfernt
liegt ein Bauwerk, das als Ursprung aller Mogul-Architektur in Indien gilt.
Um sein Reich vor Eindringlingen zu schützen, verlegte Großmogul Akhbar 1565
die Hauptstadt 200 Kilometer nach Süden, von Delhi nach Agra.
Entschlossen, Agra zum Mittelpunkt seiner Macht auszubauen, ließ er ein
machtvolles Fort bauen. Akhbar vergrößerte sein Reich auf dreierlei Weise:
durch Krieg, Verträge und Heirat. Er hatte mindestens 300 Frauen
sowie sage und schreibe 5.000 Konkubinen. Als Akhbar starb, ließ
sein Sohn Jahangir ein Mausoleum für ihn errichten.